Paphiopedilum Laos Lady Clair – Einzelblüte
(Foto: Thomas Jacob)
Wie schon in den früheren Beiträgen zu Paphiopedilum rungsuriyanum und seinen Hybriden, wie Paphiopedilum Haiphong Baby oder Paphiopedilum Whyte Thorne Savoir, erwähnt, hat es mir diese Neuentdeckung echt angetan und damit eine regelrechte Jagd nach neuen Hybriden entfacht.
2022 wurde Paphiopedilum Laos Lady Clair, die Hybride aus Paphiopedilum rungsuriyanum und Paphiopedilum Clair de Lune, in das Register für Orchideenhybriden bei der RHS eingetragen. Dort angemeldet hatte sie Michael Tibbs, von dem ich kurz darauf meine Pflanze erhielt.
Im Frühjahr 2023 erblühte sie erstmalig bei mir und zu meiner Freude kamen zwei sich nacheinander öffnende Blüten an der Infloreszenz zum Vorschein. Im Vergleich zum Habitus sind die Blüten riesig. Zur Veranschaulichung habe ich ein Gruppenfoto von Paph. rungsuriyanum, Paph. Laos Lady Clair und Paph. Whyte Thorne Savoir gemacht. Das Laub hat die gleiche Größe wie bei Paph. rungsuriyanum, die Blüten sind aber deutlich größer.
Paphiopedilum rungsuriyanum, Laos Lady Clair und Whyte Thorne Savoir (v.l.n.r.) zum Größenvergleich
(Foto: Thomas Jacob)
Paphiopedilum Laos Lady Clair – Habitus
(Foto: Thomas Jacob)
Für die Kultur meines Paphiopedilum Laos Lady Clair habe ich mich für einen Topf mit Bewässerungssystem entschieden. Diese Töpfe gibt es bereits fertig zu kaufen. Sie können aber auch selbst hergestellt werden, wie unser langjähriges Mitglied Dr. Ernst Avenhaus bereits in unserer Zeitschrift beschrieben hat. Durch einen Docht, der einen Wassertank und den Topf miteinander verbindet, wird das Substrat dauerhaft feucht gehalten, ohne dabei zu nass zu werden. Damit das Wasser im Tank nicht faulig wird, sollte es regelmäßig gewechselt werden. Ich erledige das alle zwei bis drei Wochen. Die Leitfähigkeit meines Gießwassers beträgt lediglich 30 µS/cm, da ich ausschließlich Regenwasser verwende.
Während der Sommermonate wird ungefähr alle vier Wochen mit einem speziellen Orchideendünger gedüngt. Das Wasser hat dann eine Leitfähigkeit von ca. 350 – 400 µS/cm und wird nicht einfach in den Tank gefüllt, sondern mit einer Wasserspritze direkt auf das Substrat gegeben. In den Wintermonaten dünge ich gar nicht, da der Stoffwechsel der Pflanzen durch die wenigen Stunden Tageslicht so weit herunterfährt, dass die im Pflanzstoff angereicherten Düngerreste genügen.
Bei der Wahl des Substrats habe ich mich bei Paphiopedilum Laos Lady Clair, wie so oft, für Steinwollwürfel entschieden. Der große Vorteil von Steinwollwürfeln ist ihr geringes Gewicht und die gute Belüftung der Wurzeln, da zwischen den einzelnen Würfeln große Hohlräume entstehen. Außerdem werden Steinwollwürfel in Verbindung mit einem Bewässerungssystem niemals zu nass, bleiben aber für die Orchidee stets angenehm feucht. Innerhalb kurzer Zeit wächst auf der Oberfläche meist ein Moosteppich – ein guter Indikator für die richtigen Bedingungen.
Natürlich ist auch die Kultur in Rindensubstrat-Mischungen oder Moos möglich. Hier muss jeder selbst entscheiden, womit er am besten klarkommt und wie viel Zeit er für die Kultur aufbringen kann.
Paphiopedilum Laos Lady Clair – Profilansicht
(Foto: Thomas Jacob)
Die Blüte von Paphiopedilum Laos Lady Clair aus einer seitlichen Perspektive
(Foto: Thomas Jacob)
Paphiopedilum Laos Lady Clair steht an einem sehr hellen Fenster, das nach Südwesten ausgerichtet ist. Im Hochsommer werden die Pflanzen durch einen dünnen Vorhang etwas schattiert, da sie sonst vom frühen Nachmittag bis zum Sonnenuntergang der prallen Sonne ausgesetzt wären. Aber auch schattigere oder schattierte Plätze sollten ihr genügen. Die Temperaturbedingungen in meinem Kulturraum liegen im Sommer im sehr warmen bis heißen Bereich, in den Wintermonaten sind sie eher temperiert bis warm.
Paphiopedilum Laos Lady Clair ist eine absolut fensterbanktaugliche Kreuzung, deren große Blüten sehr lange halten.
Viel Erfolg beim Kultivieren!