128 Seiten, über 200 Farbfotos, 15 × 21,5 cm, Englisch, Pappeinband, Fadenbindung; First Nature, Bwlchgwyn, Rhydlewis, Llandysul SA44 5RE, Wales, UK; ISBN 978-0-9560544-8-7
Das handliche Taschenbuch beginnt mit dem Inhaltsverzeichnis und ist in vier Teile aufgeteilt. Teil 1 (Die Algarve und ihre wilden Orchideen) umfasst 29 Seiten und enthält Hinweise auf das Klima, die Geologie, die Orchideenbiologie, die Taxonomie mit Namensgebung und die allgemeine Verbreitung der Orchideen an der Algarve. Den Abschluss bilden kurze, sehr persönlich gehaltene Tipps der Autorin zum Erreichen von guten Orchideenfotos. Mit einigen Ausnahmen stammen die Fotos im Buch von ihr, wobei sie ihren eigenen hohen Anspruch in wenigen Einzelfällen nicht ganz erfüllt.
Das Inhaltsverzeichnis für Teil 2 (Führer zu den Orchideenarten) ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist in Tabellenform aufgebaut mit – von links nach rechts – sehr kleinem Bild (kleiner als eine Briefmarke), mit dem wissenschaftlichen, dem englischen und dem portugiesischen Namen sowie der Seitenzahl. Die Aufstellung wurde nicht alphabetisch nach Gattungen vorgenommen, sodass man auf den fast fünf Seiten mühsam eine gewünschte Orchideenart suchen muss. Die Nomenklatur richtet sich nach den neuesten Regeln. Nur im Inhaltsverzeichnis werden die »alten«, meist geläufigen Namen als Synonyme aufgeführt. Dieser Teil umfasst den Hauptteil des Buches mit 72 Seiten und enthält 40 Artbeschreibungen einschließlich Verbreitung, Blütezeit und ggf. möglicher Verwechslungsgefahr. Jede Art ist meist mit einem Foto des Habitus (vielfach ganzseitig) und je einem des Blütenstandes oder der Einzelblüten bebildert. Leider fehlt diejenige Ophrys-Art, die im Artnamen die Landschaftsbezeichnung »Algarve« enthält: Ophrys algarviensis bzw. Ophrys fusca subsp. algarviensis. Vielleicht hat die Autorin diese Art/Unterart noch nicht gefunden. Sie kommt auch an wenigen Standorten in Andalusien (Südspanien) vor, wo sie der Rezensent selbst gesehen hat. Diese Art steht der Ophrys omegaifera subsp. dyris (oder Ophrys fusca subsp. dyris) sehr nahe.
Teil 3 beschreibt auf 15 Seiten Orchideen-Standorte und -Wanderungen. Dazu ist auf Seite 104 ein Landkartenausschnitt mit Wanderwegen abgedruckt.
Der abschließende Teil 4 behandelt verschiedene Themen, z. B. Hybriden und Farbformen. Ein Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe (in Englisch) und zur Autorin werden ein paar Angaben gemacht. Auf den letzten beiden Seiten sind in alphabetischer Reihenfolge unter der Überschrift “General Index“ allgemeine Begriffe einschließlich geographischer Bezeichnungen aufgelistet. Leider fehlen hier die Orchideenarten.
Die Buchverarbeitung ist ausgezeichnet und die Fotoqualität grundsätzlich sehr gut. Für den Orchideenfreund, der das Gebiet der Algarve besuchen will, ist das Buch eine willkommene und solide Informationsquelle, die uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Das Buch ist in der D.O.G.-Bibliothek vorhanden.