Vandaenopsis Irene

Vandaenopsis Irene

Vandaenopsis Irene – Einzelblüte
(Foto:  Thomas Jacob)

Autor/in: Thomas Jacob
Veröffentlicht: 09.08.2021
Synonyme:
Phalanetia Irene

Vandaenopsis Irene wurde bereits im Jahr 1975 in das Register der Royal Horticultural Society (RHS) aufgenommen. Es handelt sich dabei um eine Primärhybride aus den beiden Naturformen Vanda (Syn. Neofinetia) falcata und Phalaenopsis equestris. Wer meine Beiträge zur “Orchidee der Woche” regelmäßig verfolgt, weiß, dass ich ein Faible für Vanda falcata und ihre Hybriden habe. In den letzten Jahren habe ich schon einige davon vorgestellt. Und Vandaenopsis Irene wird nicht die letzte sein….

Da beide Elternteile eher kompakt wachsende Arten sind, bleibt auch Vandaenopsis Irene recht klein und findet auf der Fensterbank sehr gut Platz. Sowohl Habitus wie auch Blütenfarbe und -form sind variabel. Einige Klone sehen mehr aus wie Vanda falcata, andere gehen eher in Richtung Phalaenopsis equestris. Demnach können die Blätter sehr schmal und spitz sein oder auch breit und rundlich. Gemein haben sie ihren monopodialen Wuchs. An einem dünnen Stamm entstehen wechselständig 10 – 15 cm lange Blätter, die in ihrer Form variieren können. In den Blattachseln entspringt die Infloreszenz, die insgesamt 15 – 20 cm lang wird und mehrere Blüten trägt, die weißgrundig sind und von Klon zu Klon unterschiedlich stark violettrot überhaucht sein können. Der Blütentrieb wächst oft leicht überhängend, wenn er nicht mit einem Stab nach oben fixiert wird. Dadurch entsteht eine regelrechte Blütentraube.

Vandaenopsis Irene

Habitus von Vandaenopsis Irene
(Foto: Thomas Jacob)

Vandaenopsis Irene

Durch den Einfluss von Vanda falcata haben die Blüten Sporne, die in der Seitenansicht gut zu sehen sind.
(Foto: Thomas Jacob)

Getopft habe ich meine Pflanze in mittelgroßer Rinde ohne weitere Zuschlagstoffe. Das Substrat sollte auf keinen Fall zu fein sein, damit die Wurzeln nach dem Wässern möglichst schnell abtrocknen können. Bleiben die Wurzeln zu lange feucht oder gar nass, faulen sie, was den Tod der Pflanze bedeuten kann. Zu grob sollte man den Pflanzstoff allerdings auch nicht wählen, damit man in den heißen Sommermonaten nicht täglich gießen muss. Mittelgroße Rinde hat sich hierfür sehr gut bei mir bewährt. Nutzt man, wie ich, einen transparenten Topf, sieht man sehr gut, wann wieder gewässert werden sollte. Sobald alle Wassertropfen im Topfinneren verschwunden und die Wurzeln wieder silbrig sind, kann erneut Wasser gegeben werden. Ich persönlich bevorzuge das Tauchen, weil sich die Wurzeln dabei richtig schön mit Wasser vollsaugen können.

Da die Elternteile in völlig unterschiedlichen Temperaturbereichen heimisch sind, ist die Hybride natürlich sehr anpassungsfähig. Man kann sie im Winter wärmer kultivieren wie Phalaenopsis equestris oder etwas kühler, wie es Vanda falcata gerne hat. Wichtig ist nur, dass auch das Gießverhalten an die Temperaturen angepasst wird. Je niedriger die Temperaturen im Winter sind, desto trockener sollte Vandaenopsis gehalten werden, da Kälte in Verbindung mit andauernder Feuchtigkeit die Wurzeln leicht faulen lässt. Die hohen Temperaturen im Sommer verträgt sie absolut problemlos – auch hier wird das Gießverhalten entsprechend angepasst und öfter gewässert.

Im Sommer kann man die Hybride auch sehr gut an einem schattigen Platz im Freien pflegen. Besonders die intensive Mittagssonne sollte aber nicht direkt auf die Blätter fallen, da diese sonst verbrennen. Ich selbst habe inzwischen zu viele Pflanzen, um alle im Sommer rauszubringen. Deshalb kultiviere ich Vandaenopsis Irene in der Nähe eines sehr hellen Fensters, das nach Westen ausgerichtet ist. Dort ist es sehr hell, aber eben ohne direkte Sonneneinstrahlung. Lediglich vom Herbst bis ins Frühjahr, wenn die Sonne tiefer steht, fällt etwas Abendsonne auf die Pflanze.

Gedüngt wird während der Sommermonate alle 14 Tage. Mein Düngerwasser hat dann eine Leitfähigkeit von ungefähr 300 – 400 µS/cm. Während der kühlen und dunklen Jahreszeit gibt es gar keinen Dünger. Wie schon oft erwähnt, fährt der Stoffwechsel mit weniger verfügbarem Licht zurück und die Pflanze braucht dadurch auch nicht so viel Futter. Die über den Sommer im Substrat angereicherten Nährstoffe genügen in dieser Zeit.

Die Blüten meiner Vandaenopsis Irene haben den intensiven Duft von Vanda falcata geerbt, was sie nur umso attraktiver für mich macht. Besonders in den Abendstunden füllt sie den gesamten Raum mit ihrem Duft! Viel Erfolg beim Kultivieren!

Vandaenopsis Irene

Infloreszenz von Vandaenopsis Irene
(Foto: Thomas Jacob)