Sarcochilus Kulnura Strange – Einzelblüte
(Foto: Thomas Jacob)
Sarcochilus Kulnura Strange – eine Hybride aus der Zucht von Scott Barrie, dem Inhaber der australischen Orchideenzucht Barrita Orchids. Scott kreierte schon zahlreiche Hybriden innerhalb der Gattung Sarcochilus. Er ist wohl der größte und erfahrenste Sarcochilus-Züchter weltweit.
Für die Hybride benutzte er zwei Pflanzen mit Blüten in kräftigen Gelb- und Orangetönen. Beide Eltern, Sarcochilus Kulnura Kaleidescope und Sarcochilus Amber, sind ebenfalls schon höhere Hybriden, sodass insgesamt fünf Naturformen am Stammbaum beteiligt sind.
Die Blüten meines Sarcochilus Kulnura Strange sind auf der Vorderseite fast komplett gleichmäßig leuchtend 0range. Auf der Rückseite erkennt man gut, dass sie eigentlich weiß sind und nur auf der Vorderseite eine flächendeckende Zeichnung haben. Das gilt für sehr viele Sarchochilus-Hybriden.
Habitus von Sarcochilus Kulnura Strange
(Foto: Thomas Jacob)
Sarcochilus Kulnura Strange – auf der Rückseite der Blüten erkennt man gut, dass sie eigentlich weiß sind und nur durch eine flächendeckende Zeichnung auf der Vorderseite farbig wirken.
(Foto: Thomas Jacob)
Sarcochilus Kulnura Strange mag es das ganze Jahr über sehr feucht. Meine Pflanze ist getopft in Lavagranulat und steht dauerhaft in einer mit Wasser gefüllten Schale. Im Winter darf der Untersetzer auch mal drei Tage trocken bleiben. Am Naturstandort im östlichen Australien, auf Tasmanien und Papua-Neuguinea werden Pflanzen der Gattung Sarcochilus durch Regen oder sich brechende Meereswellen oft mit sehr viel Wasser überspült, das sich dann in den Unebenheiten der Klippen sammelt. Nach meiner Erfahrung verträgt die Hybride die wärmeren Temperaturen im Sommer besser, wenn sie in dieser Zeit mit deutlich mehr Wasser versorgt wird – ähnlich wie in der Heimat der beteiligten Naturformen. Grundsätzlich brauchen sie aber das ganze Jahr hindurch deutlich mehr Wasser als z. B. Vandeen oder Phalaenopsen – und das, obwohl die Wurzeln von Sarcochilus vom Aussehen her typische Epiphytenwurzeln sind.
Gedüngt wird bei mir nur vom Frühjahr bis in den Herbst. Im Winter dünge ich nicht, da die im Substrat angereicherten Nährstoffe ausreichen, um die Pflanze gut durch die lichtarme Jahreszeit zu bringen, in der der Stoffwechsel der Pflanze lange nicht so aktiv ist wie im Sommer. Die Leitfähigkeit meines Düngerwassers liegt während der Sommermonate bei ca. 350 – 400 µS/cm. Zwischendurch gibt es klares Wassers, damit sich nicht zu viele Nährstoffe in Form von Salzen im Substrat anreichern.
Sarcochilus Kulnura Strange steht zusammen mit meinen anderen Sarcochilen an einem sehr kühlen, aber hellen Platz. Der Raum wird den ganzen Winter über nicht geheizt und bei jeder Gelegenheit ist das Fenster gekippt. Zum Wohnen ist der Raum zu kalt, da es in der Nacht auf 8 – 10 °C abkühlt. Tagsüber steigen die Temperaturen, je nach Außentemperatur und Sonnenlicht, auf ca. 20 °C an. Im Sommer ist es natürlich auch dort deutlich wärmer. Das große Fenster ist nach Südwesten ausgerichtet und vollkommen frei von Bäumen oder Häusern. Die Pflanzen sind also der Nachmittags- und Abendsonne voll ausgesetzt.
Mit ihrem leuchtenden Orange hebt die Pflanze die Stimmung des Betrachters während der meist grauen Jahreszeit, in der sie blüht!
Viel Erfolg beim Kultivieren!
Sarcochilus Kulnura Strange – Größenvergleich der Blüte mit meinen Fingern
(Foto: Thomas Jacob)