Oncidium wyattianum mit zwei Blüten
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)
Oncidium wyattianum ist in den Nebelwäldern an den Osthängen der peruanischen Anden auf Höhen von 1 700 – 2 500 Metern über dem Meeresspiegel beheimatet. Die Pflanzen wachsen auf Bäumen im tiefen Schatten auf dicht bewaldeten Hügeln, wo die Luftfeuchtigkeit hoch ist und schwere Wolken, Nebel und Regen an der Tagesordnung sind.
Meine Pflanze ist “rückwärts gewachsen” und hatte seit 5 Jahren nicht mehr geblüht. Daher habe ich voriges Jahr ihren Wurzelballen in ein Wasserbad als Temperaturpuffer gestellt (vgl. “Die Orchidee” Jahrgang 73(5) 2022, S. 390 – 392). So erholt sie sich und entwickelt zusätzlich zu der kleinen Blütenrispe zwei Neutriebe. Gut gepflegte Pflanzen tragen bis zu 12 Blüten an einer Infloreszenz, die einen Monat lang hält.
Wer einmal für ein paar Jahre vergeblich auf Blüten wartet, sollte nicht sofort ungeduldig werden. Vielleicht fällt ihm eine Kulturmethode ein, die der Pflanze zuträglicher ist. (Vielleicht eine “Eiswürfelkultur”? Eine Beschreibung dazu wurde bei der Redaktion der Zeitschrift “Die Orchidee” eingereicht.)
Oncidium wyattianum sollte man nur kaufen, wenn man beurteilen kann, ob einem die Blüten gefallen, denn es gibt Klone, deren Petalen den Blick auf das Innere der Blüte nicht vollständig freigeben.
Oncidium wyattianum – Einzelblüte
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)