Maxillaria acervata – Einzelblüten
(Foto: Martin Kirsch)
Maxillaria acervata wurde von Heinrich Gustav Reichenbach 1855 erstmals beschrieben. Sie kommt von Nicaragua über Costa Rica und Panama bis nach Kolumbien vor. Die Pflanze ist recht klein, die Blätter unseres Exemplars haben maximal eine Länge von ca. 7 cm, meist sind sie kleiner. Bei der Aufteilung von Maxillaria 2007 wurde sie der Gattung Maxillariella zugeordnet. Sie hat den typischen Wuchs dieser Gruppe mit deutlichen Abständen zwischen den Pseudobulben und vielen Hüllblättern, aus deren Achseln sie blüht. Die Gattung Maxillariella wird von Kew seit 2015 nicht mehr anerkannt, deshalb ist diese Art heute wieder Maxillaria zugeordnet.
Die Blüten von Maxillaria acervata sind recht klein, dafür bringt sie viele hervor.
(Foto: Martin Kirsch)
Habitus von Maxillaria acervata im Jahr 2011
(Foto: Martin Kirsch)
Meine Frau und ich haben die Pflanze 2009 mit Etikett “Maxillaria spec. aus Kolumbien” erworben. Nachdem die Pflanze begann, sich gut zu entwickeln, haben wir 2013 Fotos an Dr. Baumbach von der D.O.G.-Bestimmungszentrale geschickt mit der Bitte, sie zu identifizieren. Er fand den korrekten Namen Maxillaria acervata und hat dies auch in unserer Zeitschrift “Die Orchidee”, Heft 1/2014 publiziert.
Seither hat sich die Pflanze gut entwickelt und blüht jedes Jahr in der Zeit von Ende Juli bis Mitte September. Die einzelne Blüte hält ca. zwei Wochen, wobei nach einer ersten Blüte noch eine zweite oder dritte erscheinen kann. Die Blüten sind etwas über 1 cm groß und gelb gefärbt mit einem rotbraunen unteren Lippenteil sowie rotbraunen Flecken auf der Säule. Die Lippe glänzt innen wie lackiert. Die Blüten haben eine schwachen zitronenartigen Duft, der mich an künstliches Zitronenaroma aus Reinigern o. Ä. erinnert.
Die Kultur erfolgt bei uns wegen des stark kletternden Wuchses aufgebunden auf Kork. Dabei sollte man die Unterlage groß genug wählen, damit sie auch das Wachstum einiger Jahre aufnehmen kann, die Pflanze ist recht wüchsig. Bei uns wird sie ganzjährig in der Wohnung kultiviert, in der es immer warm ist. Die Temperaturen im Arbeitszimmer fallen auch nachts nicht unter 19 °C.
Maxillaria acervata hängt in einem Dachfenster nach Westen und erhält dadurch recht viel Licht. Sie wird täglich gesprüht und dabei durch und durch nass gemacht. Eine richtige Ruhezeit gibt es nicht, im Winter wird aber etwas sparsamer gewässert. Zum Sprühen verwende ich Regenwasser oder Osmosewasser, das mit 10 – 15% Leitungswasser gemischt wird. Dann hat das Wasser eine Leitfähigkeit von 70 – 100 µS/cm. Gedüngt wird 2 – 3 mal pro Woche mit handelsüblichen Orchideendüngern. Im Sommer gebe ich Dünger bis zu einer Leitfähigkeit von 500 µS/cm, ansonsten reduziere ich die Düngerkonzentration bis herunter auf 300 µS/cm, je nach verfügbarer Lichtmenge.
Maxillaria acervata heute (2023)
(Foto: Martin Kirsch)
Maxillaria acervata schräg von vorne
(Foto: Martin Kirsch)
Maxillaria acervata ist m. E. nicht schwierig in der Kultur und dankt die Pflege mit ordentlichem Wachstum, von unserer Pflanze haben wir bereits Teilstücke abgegeben. Darüber hinaus ist sie ein zuverlässiger Blüher. Wer kleine Orchideen mag und geeignete Bedingungen bieten kann, sollte sich ruhig damit beschäftigen.
Links:
Kew Garden Plants of the Wold Online
Internet Orchid Species Photo Encyclopedia