Laelia autumnalis

Laelia autumnalis

Laelia autumnalis – Einzelblüte
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)

Autor/in: Dr. Ernst Avenhaus
Veröffentlicht: 13.02.2023

Laelia autumnalis stammt aus den Eichen- und Eichen/Pinienwäldern der Bergregionen in Zentral-, Nordost- und Südwestmexiko, in Höhenlagen von 1 400 bis 2 700 m, sollte also kühl kultiviert werden.

Meine Pflanze habe ich 1978 als Laelia autumnalis verschenkt. Nach ein paar Jahren kam sie zu mir zurück. Experten der D.O.G. hatten sie zwischenzeitlich als Laelia gouldiana* identifiziert. Auf der Lippe trägt die Blüte allerdings einen dreigeteilten langen, schmalgratigen Kallus, der ca. 3 mm hoch ist. Danach handelt es sich wohl doch um Laelia autumnalis, da der Kallus das einzige Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Arten ist (www.orchidspecies.com).

* Anm. d. Red.: Federico Halbinger und Miguel Soto berichten in “Laelias of Mexico” (1997), dass Laelia gouldiana in der freien Natur unbekannt ist und sämtliche Pflanzen aus dem Bundesstaat Hidalgo, nordöstlich von Mexico City, stammen, wo sie in einer Höhe von 1 200 bis 1 900 m in Höfen und Gärten ausgewildert wachsen. Sie bilden laut Halbinger und Soto keine fruchtbaren Samenkapseln aus und es scheint nicht unwahrscheinlich, dass es sich bei allen bekannten Exemplaren um Teilstücke eines einzigen Klons handelt. Weil H. G. Reichenbach, der die Pflanze 1888 in “Gardeners’ Chronicle” beschrieb, den natürlichen Herkunftsort nicht kannte, vermutete er, dass es sich dabei um eine Naturhybride zwischen L. anceps und L. autumnalis handeln könnte. Diese Kreuzung wurde viele Male wiederholt – das Ergebnis, Laelia Autoceps, sah jedoch ausnahmslos anders aus als Laelia gouldiana. In Plants of the World Online (POWO), Kew, wird die Art als Naturhybride Laelia × gouldiana Rchb. f. (L. anceps × L. autumnalis) geführt.

Laelia autumnalis

Habitus von Laelia autumnalis
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)

Laelia autumnalis

Nahaufnahme der Infloreszenz von Laelia autumnalis
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)

Die relativ dicken Wurzeln schlängeln sich am besten durch grobes Colomi und finden damit genügend Luft in der Umgebung, sodass sie nicht so leicht faulen wie in feinem Pflanzstoff.

Die Art wird bei mir temperiert gepflegt, bildet fleißig Tochterpflanzen und blüht regelmäßig um Weihnachten herum für 3 bis 5 Wochen. Auf fast jedem Neutrieb trägt sie eine aufrecht stehende Infloreszenz mit 3 bis 6 Blüten. Die Blütenknospen ziehen grüne Blattläuse an wie ein Magnet.