Coelogyne Burfordiense – Blüten
(Foto: Claudia Hanemann)
Coelogyne Burfordiense, die Kreuzung aus Coel. asperata und Coel. pandurata, wurde von Sir Trevor Lawrence bei der RHS angemeldet und dort bereits am 01.01.1911 registriert. Wo sich die natürlichen Standorte der Elternarten überschneiden, entsteht unsere Kreuzung auch als Naturhybride und wird dann Coelogyne × burfordiense geschrieben.
Coelogyne Burfordiense erreicht eine Höhe von mehr als 60 cm. Die eiförmigen, abgeflachten Pseudobulben werden 10-15 cm hoch, die Rhizomabschnitte dazwischen betragen ca. 5 cm. Deshalb wächst meine Pflanze auch schon wieder über den mit 21 cm Durchmesser recht großen Topf hinaus, in den ich sie erst im Frühjahr 2020 eingesetzt hatte.
Die Blütentriebe entwickelt Coelogyne Burfordiense aus dem Neutrieb, bevor die Pseudobulbe gebildet wird. Jede Pseudobulbe trägt 2 lange, geaderte Blätter in recht hellem Grün. Die Blüten zeigen Anteile beider Eltern. Während ihre Form eher an Coelogyne pandurata erinnert, zeigt sich im Lippendetail deutlich der Einfluss von Coel. asperata. Auch die Blütengrundfarbe ist wegen des Coel. asperata-Einflusses nicht ganz so grasgrün wie bei Coel. pandurata.
Habitus von Coelogyne Burfordiense
(Foto: Claudia Hanemann)
Coelogyne Burfordiense – Blüten
(Foto: Claudia Hanemann)
Ich pflege meine Coelogyne Burfordiense in einem Gemisch aus feiner und mittelgrober Rinde mit folgenden Zuschlagstoffen: ca. 15 % Kokosfasern, 10 % Perlit und 10 % handelsübliches Tongranulat. Die Pflanze steht ganzjährig am Südfenster bei Temperaturen zwischen minimal 18 °C nachts im Winter und 33 °C tagsüber im Sommer. Während der warmen Jahreszeit wird sie über Mittag mittels eines weißen Plissee-Rollos schattiert. Sie verlangt keine Winterruhe und auch keine Zusatzbeleuchtung. Gewässert wird ganzjährig nach Bedarf, im Winter ca. alle 5 Tage, im Sommer zum Teil alle 2-3 Tage, je nach Klima. Gedüngt wird von März bis Anfang November. Ich beginne im Frühjahr mit 400 µS alle 2 Wochen, steigere über den Sommer die Konzentration auf bis zu 800 µS alle 7 Tage und reduziere im Herbst wieder. Im Winter bekommt die Pflanze reines Regenwasser.
Zu den Eltern:
Coelogyne asperata Lindl. 1849
ist in Malaysia, auf Sulawesi, den Molukken, Borneo, Java, Sumatra, den Philippinen, Papua und Neuguinea und den Salomonen verbreitet, wo sie sumpfige Wälder in der Nähe von Flüssen und Bächen in Höhenlagen von bis zu 1600 m besiedelt. Je nach Gebiet reichen die Temperaturbedingungen von kühl bis heiß. Die meist epiphytisch, manchmal auch lithophytisch wachsende Art bildet gefurchte, breit konische Pseudobulben mit 2 Blättern aus. Sie blüht aus den Neutrieben, bevor diese vollständig ausgebildet sind. Die Blüten sind kurzlebig und haben einen schweren Duft.
Coelogyne pandurata Lindl. 1853
ist in Malaysia, auf Sumatra, Borneo und den Philippinen verbreitet. Dort siedelt sie bei recht hohen Temperaturen epiphytisch auf großen Bäumen in der Nähe von Flüssen im Küstenbereich oder auch terrestrisch im sumpfigen Tiefland. Sie hat einen kletternden Wuchs und besitzt abgeflachte, gefurchte Pseudobulben, die zwei aufrecht wachsende elliptische Blätter tragen. Der überhängende Blütenstand entsteht im späten Frühling bis zum Sommer. Die sich gleichzeitig öffnenden Blüten duften stark nach Zimt/Honig und sind kurzlebig.
Die Infloreszenzen von Coelogyne Burfordiense wachsen überhängend.
(Foto: Claudia Hanemann)