Bulbophyllum bolsteri
Bulbophyllum bolsteri – Einzelblüte
(Foto: Thomas Jacob)
Bulbophyllum bolsteri zog im Frühjahr 2022 in meine damals noch recht neue Orchideenvitrine ein. Erhalten hatte ich es als kleines Pflänzchen, getopft in einen Topf mit 5 cm Durchmesser. Da die zahlreichen Pseudobulben an allen Ecken und Enden in die Höhe wuchsen, nahm ich es direkt nach Erhalt aus dem Topf und band es auf ein großes Stück Wurzelholz aus der Aquaristik. In den letzten eineinhalb Jahren wuchs Bulbophyllum bolsteri zu einer stattlichen Pflanze heran, die ständig Blüten hervorbringt.
Vollständig öffnen sich die Blüten nur in den kühlen Morgenstunden. Ab dem Vormittag beginnen sie sich wieder zu schließen. Die einzelne Blüte hält 3 – 5 Tage und ist ca. 3,5 cm hoch und 2,2 cm breit. Duft konnte ich bisher keinen feststellen.
Bulbophyllum bolsteri im Frühjahr 2022, als ich es getopft erhielt
(Foto: Thomas Jacob)
Größenvergleich von Bulbophyllum bolsteri mit meinem Daumen
(Foto: Thomas Jacob)
Wie oben bereits erwähnt ist mein Bulbophyllum bolsteri auf ein Stück Holz mit ganz wenig Sphagnum-Moos als Unterlage aufgebunden und hängt im unteren Bereich des Terrariums. Die Lichtmenge beträgt dort ca. 20 000 Lux.
In der Nähe der Pflanze laufen alle zwei Stunden drei kleine PC-Ventilatoren für 15 Minuten. Dadurch ist die Pflanze einer ständigen Luftzirkulation ausgesetzt und die Wurzeln trocknen nach dem Wässern zügig ab. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 95% direkt nach dem Beregnen und ca. 60%, wenn die Ventilatoren gerade in Betrieb waren.
Die Beregnungsanlage macht die Pflanze nicht jedes Mal triefend nass, aber sie überzieht die gesamte Pflanze sechsmal am Tag mit feinen Tröpfchen. Zweimal täglich wird Bulbophyllum bolsteri von der Beregnungsanlage richtig nass gemacht – da sie morgens und am frühen Nachmittag länger läuft. Zusätzlich mit einem Handsprühgerät wird nur noch gelegentlich in Verbindung mit Dünger gewässert.
Gedüngt wird das ganze Jahr, da ich durch die künstliche Beleuchtung dafür sorge, dass Bulbphyllum bolsteri seinen Stoffwechsel das ganze Jahr hindurch hochhält. Alle 14 – 28 Tage gibt es Düngerwasser mit einer Leitfähigkeit von ca. 250 µS/cm über ein Handsprühgerät. Die Beregnungsanlage versprüht nur sehr salzarmes Regenwasser, das eine Leitfähigkeit von ca. 20 µS/cm hat.
Die Temperaturbedingungen in der Orchideenvitrine sind ganzjährig warm. Die niedrigsten Temperaturen erreiche ich in den Winternächten mit teilweise nur noch 15,5 – 16 °C. In der nähe der Ventilatoren ziemlich weit unten am Boden, wo Bulbophyllum bolsteri seinen Pflatz gefunden hat, sollte es nachts noch 1-2 Grad kühler sein. In warmen Sommernächten fällt das Thermometer nicht unter 24 °C. Tagsüber variieren die Temperaturen von 24 °C im Winter bis über 30 °C im Sommer.
Ich freue mich wirklich sehr, dass Bulbophyllum bolsteri so schnell und kräftig wächst und dazu auch noch regelmäßig seine schönen Blüten ausbildet!
Viel Erfolg beim Kultivieren!
Bulbophyllum bolsteri – Habitus heute, September 2023
(Foto: Thomas Jacob)