Maxillaria pachyphylla

Maxillaria pachyphylla

Maxillaria pachyphylla – Einzelblüte
(Foto: Martin Kirsch)

Autor/in: Martin Kirsch
Veröffentlicht: 11.12.2023
Synonyme: Christensonella pachyphylla

Maxillaria pachyphylla wurde erst 1936 erstmals beschrieben. Sie kommt im südlichen Bereich der atlantischen Region Brasiliens und in Bolivien vor. 2006 wurde die Art bei der Aufteilung von Maxillaria der neu geschaffenen Gattung Christensonella zugeordnet. Diese wird aber von Kew seit 2015 nicht mehr anerkannt, deshalb ist sie heute wieder Maxillaria zugeordnet.

Maxillaria pachyphylla ist deutlich größer als die anderen nah verwandten, dickblättrigen Arten Maxillaria pumila und Maxillaria ferdinandiana. Dadurch kann man sie gut unterscheiden. Pseudobulbe und Blatt sind ca. 10 cm lang, etwa doppelt so groß wie bei den beiden anderen Arten. Auch die Blüten sind größer als die der anderen Arten und heller gefärbt. Ein Vergleichsfoto der drei Arten ist im Artikel zu Maxillaria ferdinandiana zu sehen.

Leider sind die Pflanzen dieser Gruppe im Handel häufig falsch etikettiert und man sollte beim Kauf genau hinschauen, was man bekommt. Unsere Pflanze war beim Erwerb mit Maxillaria plebeja beschriftet, ein Synonym für Maxillaria pumila.

Maxillaria pachyphylla

Habitus von Maxillaria pachyphylla
(Foto: Martin Kirsch)

Maxillaria pachyphylla

 Maxillaria pachyphylla schräg von vorne
(Foto: Martin Kirsch)

Im Vergleich zu den verwandten Arten wächst Maxillaria pachyphylla recht langsam, hat aber im Verlauf von 12 Jahren immerhin eine gewisse Größe erreicht. Sie blüht jedes Jahr um die gleiche Zeit, etwa von März bis Mai,  dabei erscheinen die Blüten nicht immer sehr synchron. Die einzelne Blüte hält 3 – 4 Wochen, manche Pseudobulben entwickeln eine zweite Blüte, wenn die erste abgeblüht ist. Die Blüten erscheinen fast ohne Stiel an der Basis der Pseudobulbe, sind knapp 2 cm groß und blassbeige gefärbt mit einer wie lackiert glänzenden blassroten Lippe.

Die Kultur erfolgt aufgebunden auf Naturkork mit etwas Muehlenbeckia als Unterlage. Die dickfleischigen Blätter lassen darauf schließen, dass diese Art mit gelegentlicher Trockenheit umgehen kann und nicht zu nass gehalten werden sollte. Die Pflanze braucht vor allem viel Licht. Bei uns hängt Maxillaria pachyphylla im Arbeitszimmer im Dachfenster nach Westen. Sie wird täglich nass gesprüht mit Regenwasser, vermischt mit 10 – 15% Leitungswasser. Zwei bis dreimal in der Woche erfolgt dabei eine Düngergabe mit einer Leitfähigkeit von ca. 300 – 500 µS/cm.

Maxillaria pachyphylla ist m. E. gut für die Kultur im Zimmer geeignet, da sie mit etwas trockeneren Bedingungen umgehen kann. Wichtig ist nur, dass es hell genug ist. Darüber hinaus ist sie ein zuverlässiger Blüher, wenn auch nicht in Massen. Für Liebhaber kleinerer Pflanzen ist sie auf jeden Fall einen Kulturersuch wert.

Links:
Kew Garden Plants of the Wold Online
Internet Orchid Species Photo Encyclopedia

Maxillaria pachyphylla

 Maxillaria pachyphylla mit meiner Hand
(Foto: Martin Kirsch)