Phragmipedium Stairway to Heaven – Frontansicht
(Foto: Thomas Jacob)
Phragmipedium Zapatilla de la Virgen – das übersetzt soviel heißt wie Pantoffel der Jungfrau – wurde im Jahr 2019 von der südamerikanischen Orchideenzucht Ecuagenera bei der Royal Horticultural Society (RHS) angemeldet und anschließend in das dortige Register für Orchideenhybriden eingetragen. Die Eltern dieser Primärhybride sind Phragmipedium humboldtii und Phragmipedium warszewiczianum. Je nachdem, welchen Taxonomen man folgt, kann man Phragmipedium Zapatilla de la Virgen auch als Synonym der bereits 2006 von der amerikanischen Orchideenzucht Orchids Ltd. angemeldeten Hybride Phragmipedium Stairway to Heaven ansehen, deren Eltern Phragmipedium humboldtii und Phragmipedium wallisii sind. In World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) der Kew Gardens in England wird Phragmipedium wallisii inzwischen als Synonym von Phragmipedium warszewiczianum geführt.
Wie alle Phragmipedien aus der Sektion Caudata, also alle mit sehr langen und herabhängenden Petalen, möchte auch Phragmipedium Stairway to Heaven nicht ganz so nass stehen wie die meisten Arten und Hybriden aus der Gattung.
Phragmipedium Stairway to Heaven
(Foto: Thomas Jacob)
Phragmipedium Zapatilla de la Virgen – Profilansicht
(Foto: Thomas Jacob)
Getopft habe ich meine Pflanze in mittelgrober Pinienrinde (9 – 12 mm) ohne weitere Zuschlagstoffe, da das Substrat kurzzeitig auch durchtrocknen darf. Besonders bei kühleren Temperaturen im Winter ist es sogar absolut wichtig, dass der Pflanzstoff gelegentlich abtrocknet, da die Wurzeln der langpetaligen Phragmipedien bei niedrigeren Temperaturen schnell mit Fäulnis reagieren, wenn sie zu lange zu nass oder auch zu feucht stehen. Über viele Tage hinweg sollten sie allerdings nicht vollkommen trocken stehen, da sonst die feinen Härchen, die die Wurzeln umgeben, eintrocknen und absterben. Bei sehr heißen Temperaturbedingungen im Sommer kann der Topf aber auch in einer Schale mit etwas Wasser stehen. Die Schale sollte allerdings zwischen den Wassergaben für 2 – 3 Tage trocken bleiben.
Gedüngt wird Phragmipedium Stairway to Heaven von März bis Oktober alle zwei bis vier Wochen. Das Düngerwasser hat eine Leitfähigkeit von ungefähr 400 µS/cm. Dazwischen gibt es reines Regenwasser, damit das Substrat auf Dauer nicht versalzt, was ebenfalls zum Absterben der Wurzeln führen würde. Da Phragmipedien aus der Sektion Caudata nicht so viel Kalzium benötigen wie andere Arten, wird das Substrat nicht zusätzlich aufgekalkt, da der Dünger, den ich verwende, bereits Kalzium und Magnesium enthält.
Phragmipedium Stairway to Heaven steht an einem hellen Fenster mit Ausrichtung nach Süden in meinem Wohnzimmer. Von März bis Oktober hängt an dem Fenster ein dünner und lichtdurchlässiger Vorhang, der den Standort leicht schattiert. Besonders die hoch stehende Sonne in den Mittagsstunden würde die Blätter sonst verbrennen.
Wie bereits erwähnt, steht die Pflanze in meinem Wohnzimmer, somit sind die Temperaturbedingungen ganzjährig warm. Nicht empfehlen würde ich allerdings, Phragmipedien direkt über eine laufende Heizung zu stellen, da die aufsteigende Luft sehr trocken und stellenweise zu warm ist.
Die Hybride bleibt sehr kompakt und ist somit ganz gut geeignet für die Kultur auf der Fensterbank. Wenn die Pflanzen in Blüte sind, sollten sie entweder aufgehängt werden oder in einer anderen Art und Weise erhöht stehen, damit die langen Petalen nicht auf dem Fensterbrett aufliegen. Sobald sie dauerhaften Kontakt zum Boden haben, wachsen die Petalen nicht weiter. Können sie ungehindert wachsen, erreichen sie Längen von über 50 cm, teilweise deutlich darüber!
Wenn ich ganz ehrlich bin, ist Phragmipedium Stairway to Heaven oder auch Phragmipedium Zapatilla de la Virgen eine Hybride, die optisch keine großartige Verbesserung zu den Elternblüten bietet. Ihre Berechtigung hat sie dadurch, dass sie meiner Meinung nach etwas leichter zu kultivieren und daher gut für Anfänger geeignet ist.
Viel Erfolg beim Kultivieren!
Größenvergleich der Blüte von Phragmipedium Stairway to Heaven mit meiner Hand
(Foto: Thomas Jacob)