Phalaenopsis Conny’s Diamond – Einzelblüte
(Foto: Thomas Jacob)
Diese Hybride wurde am 12.05.2016 von Conny STROHSCHNEIDER, einer lieben Freundin von mir, bei der RHS registriert. Conny STROHSCHNEIDER ist eine Hobbyzüchterin aus Hessen, deren große Leidenschaft die Gattung Phalaenopsis ist. Sie kultiviert mehrere Hundert Arten und Hybriden in ihrem Wohnzimmer und züchtet regelmäßig meist vollkommen neue Kreuzungen. Für Conny´s Diamond nahm sie die Naturform Phalaenopsis amboinensis und bestäubte diese mit dem Pollen von Phal. Cesario Gene Tobia. Die Primärhybride Phalaenopsis Cesario Gene Tobia wurde aus den beiden Arten Phal. bellina und Phal. cornu-cervi gekreuzt. Im Fall von den hier gezeigten Blüten wurde eine Phal. Cesario Gene Tobia verwendet, deren Elternteil Phalaenopsis cornu-cervi ‚Red‘ ist. Somit trägt Phalaenopsis Conny´s Diamond die Gene von 3 Naturformen in sich.
- 50% Phalaenopsis amboinensis
- 25% Phalaenopsis bellina
- 25% Phalaenopsis cornu-cervi
Alle 3 beteiligten Arten sind am Naturstandort heißen Temperaturen ausgesetzt. Wie alle Phalaenopsis wachsen sie epiphytisch auf Bäumen, meist im Schatten, geschützt vom Laub des Baumes, auf dem sie sitzen. Phal. cornu-cervi kommt auch litophytisch vor und macht im Winter eine etwas trockenere Phase durch, in der es nicht so viel Niederschlag gibt. Die Luftfeuchtigkeit ist aber ganzjährig bei allen 3 Arten sehr hoch.
Im Winter haben die Blüten meiner Phalaenopsis Conny’s Diamond eine deutliche Grünfärbung, die bei Sommerblüten nicht ist.
(Foto: Thomas Jacob)
Phalaenopsis Conny’s Diamond – alle 3 gezeigten Blütenvariationen stammen aus der selben Aussaat. Die Streubreite ist enorm.
(Foto: Conny Strohschneider)
Da die Eltern und Großeltern von Conny´s Diamond alle sehr hohe Temperaturen mögen, ist eine Kultur im Wohnzimmer gut möglich, solange man, besonders im Winter, für ausreichende Luftfeuchtigkeit sorgt. Dies lässt sich erreichen durch Wasserschalen, die man zwischen seine Pflanzen stellt, oder durch einen Ultraschallvernebler, der noch effektiver die Luftfeuchtigkeit der Umgebung erhöht. Auch wenn Phalaenopsis cornu-cervi am Naturstandort im Winter etwas trockener steht, kann ganzjährig gegossen werden, da beide anderen beteiligten Naturformen in Regionen wachsen, in denen sie ganzjährig Niederschlägen ausgesetzt sind.
Meine Phalaenopsis Conny´s Diamond wird den Sommer über in aufgedüngtes Wasser getaucht, welches einen Leitwert von 250-350 Mikrosiemens hat. Alle 3-4 Tauchgänge nehme ich weniger salzhaltiges Wasser, damit sich nicht zu viele Salze im Substrat anlagern. Im Winter wird bei mir grundsätzlich nicht gedüngt, da ich nicht mit künstlicher Beleuchtung arbeite, die den Stoffwechsel der Pflanze auch im Winter hoch halten würde. Wer im Winter mit Pflanzenlicht arbeitet, kann natürlich auch da voll düngen.
Phalaenopsis zeigen ihrem Kultivateur sehr genau, wann sie wieder Wasser wollen. Die dicken Wurzeln dieser Gattung werden richtig grün, wenn sie sich nach dem Tauchen mit Wasser vollgesogen haben. Nach ein paar Tagen verfärben sich die Wurzeln wieder in einen hellen Silberton. Ist der transparente Topf dann auch leicht und kein Kondenswasser mehr zu sehen, kann wieder getaucht werden. Meist ist dies einmal wöchentlich notwendig. Je nach Temperatur, Substrat, Topfgröße und Luftfeuchtigkeit kann das aber auch variieren. Mit der Zeit bekommt man ein sehr gutes Gefühl dafür, und wer nach oben beschriebener Art und Weise vorgeht, wird erfolgreich sein.
Als Substrat nutze ich mittlere und grobe Rinde (je nach Topfgröße), gemischt mit etwas Perlite und Holzkohle. Die Holzkohle füge ich hinzu, weil sie wesentlich schneller abtrocknet als Rinde und somit keine Staunässe im Topf entsteht. Ich neige dazu zu viel zu gießen. Und zu viel Feuchtigkeit ist für epiphytisch wachsende Orchideen oft sehr problematisch, weswegen ich gute Erfahrungen mit dem Beimischen von Holzkohle gemacht habe. Anders als oft erklärt, filtert normale Holzkohle keine Giftstoffe aus dem Substrat. Das macht nur Aktivkohle, die wesentlich teurer ist. Wer dazu neigt zu wenig zu gießen oder bei wem die Rahmenbedingungen die Töpfe zu schnell austrocknen lassen, kann Phalaenopsis Conny´s Diamond auch gut in Kokoschips oder Kokosfasern kultivieren. Hierbei muss man aber ein sehr gutes Gefühl haben, wann wieder Wasser gegeben werden muss, da die Kokosfasern wesentlich länger feucht bleiben als Rinde.
Eine herrliche Hybride, die übrigens einen angenehm blumigen Duft hat und in Ihrer Farbgebung sehr variieren kann. Kaum eine Blüte sieht aus wie die Blüten einer anderen Pflanze dieser Kreuzung.
Phalaenopsis Conny’s Diamond – alle 3 gezeigten Blütenvariationen stammen aus der selben Aussaat. Die Streubreite ist enorm.
(Foto: Conny Strohschneider)