Cirrhaea dependens

Cirrhaea dependens

Cirrhaea dependens – nur selten in Kultur
(Foto: Thomas Jacob)

Autor/in: Thomas Lehmann
Veröffentlicht: 20.08.2018

Der englischer Botaniker, Illustrator und Ornithologe George LODDIGES beschrieb diese Naturform erstmals im Jahr 1825 und ordnete sie der Gattung Cymbidium zu. Ihren heute gültigen Namen Cirrhaea dependens bekam sie 1830 durch die Neubeschreibung des schottischen Botanikers John Claudius LOUDON in seinem Buch „Loudon’s Hortus Britannicus“. Über den natürlichen Standort sind leider nur sehr wenige Informationen zu finden, die allesamt ausschließlich Brasilien als Heimat von Cirrhaea dependens angeben. Häufig werden Süden und Südosten von Brasilien genannt. Einige Quellen sagen, diese Naturform sei in der Region um Santa Catarina endemisch, d. h. nur dort zu finden. Anderen Quellen zufolge kommt sie bis hoch nach Rio de Janeiro vor, das in einer ganz anderen Klimazone als Santa Catarina liegt.

In der Region Santa Catarina und dem gesamten südlicheren Gebiet herrscht feuchtes subtropisches Klima. Ganzjährig feucht mit Niederschlägen. Die Temperaturen können dort im Winter bis auf 10 Grad und etwas tiefer fallen. Sommertemperaturen liegen durchschnittlich bei 28 Grad, können kurzzeitig auch über 30 Grad steigen.

Cirrhaea dependens

Habitus von Cirrhaea dependens
(Foto: Thomas Jacob)

Cirrhaea dependens

Infloreszenz von Cirrhaea dependens
(Foto: Thomas Jacob)

Um die Stadt Rio de Janeiro herum, gibt es verschiedene Klimazonen. Westlich herrscht ein wintertrockenes subtropisches Klima mit Temperaturen, die im Winter auf 15 Grad abfallen und im Sommer auf 23 Grad steigen. Östlich der Stadt gibt es sogar einen kleinen Bereich mit tropischem Monsunklima. Dort wird es im Winter nur selten kälter als 20 Grad, im Sommer können 28 Grad erreicht werden.

Cirrhaea dependens bildet ca. 4-7 cm hohe Pseudobulben aus, auf denen jeweils ein einzelnes bis zu 25 cm langes Blatt sitzt. Die Pseudobulben und Blätter erinnern ein wenig an die Gattung Gongora. Die herabhängenden Infloreszenzen entspringen dem unteren Teil der Pseudubulbe und können bis zu 45 cm lang werden und bis zu 20 Blüten tragen. Die Blütenfarbe ist sehr variabel. Sie reicht von Gelbtönen über kräftige Orange- und Brauntöne bis zu sattem Blutrot. Manche sind einfarbig, manche gemustert oder zweifarbig. Die einzelne Blüte ist ca. 4-5 cm hoch und nicht resupiniert, d. h. das Labellum zeigt nach oben. Bei meiner Pflanze konnte ich keinen Duft feststellen. Es soll aber auch duftende Pflanzen geben. Die Blütezeit ist im Frühjahr bis in den Sommer. Neutriebe erscheinen bei meiner Pflanze vom Frühjahr bis in den späten Sommer.

Die Kulturvorschläge, die sich im Internet finden lassen, sind ebenso rar und unterschiedlich wie die Angaben zum Naturstandort. Von kühl bis heiß, durchkultivieren und mit Trockenphase – es ist fast jeder Vorschlag zu finden, der möglich ist. Ich ging, wie so oft, nach meinem Bauchgefühl vor. Da sie Pseudobulben ausbildet, denke ich, dass sie etwas trockenere Phasen gewohnt sein sollte. Warum sonst hätte sie diese im Laufe der Evolution hervorgebracht!? Allerdings hielt ich sie nicht über Monate komplett trocken, sondern lediglich nach Triebabschluss im späten Herbst/Anfang Winter kurzzeitig deutlich trockener. Gelegentlich wurde das Substrat feucht gesprüht, aber nicht durchnässend gegossen oder getaucht. In dieser Ruhephase gab ich auch keinen Dünger ins Regenwasser.

Den Sommer über darf meine Pflanze im Freien verbringen. Also musste sie da teilweise sehr heiße Tagestemperaturen erdulden. In den Sommernächten fallen die Temperaturen bei uns in Süddeutschland auf 12-20 Grad ab. Im Winter war ich mir anfangs sehr unsicher, welche Temperaturen ich meiner Cirrhaea dependens ermöglichen soll. Ich entschied mich dazu, sie während der etwas trockeneren Phase, von Ende November bis in den Februar hinein, auch etwas kühler zu kultivieren – zumindest in den Nächten. Die nächtlichen Temperaturen an meinem unbeheizten Westfenster sinken auf ca. 12 Grad ab. In besonders kalten Nächten auch noch etwas darunter. Ab Februar bekam sie dann einen neuen Standort in der Nähe eines beheizten Südfensters. Die Temperaturen fallen dort nachts nie unter 16 Grad. Mit dem neuen, wärmeren Standort bekam sie auch wieder mehr Wasser. Das Substrat war ab dem Zeitpunkt dann dauerfeucht. Mit dem Düngen begann ich dann erst im März, als die ersten Neutriebe erschienen. Das Gießwasser düngte ich dann bei jedem Gießen auf einen Leitwert von ca. 350 µS auf.

Cirrhaea dependens

Blick von oben auf die Blüte
(Foto: Thomas Jacob)

Cirrhaea dependens

Seitenansicht der Blüte von Cirrhaea dependens
(Foto: Thomas Jacob)

Um die Stadt Rio de Janeiro herum, gibt es verschiedene Klimazonen. Westlich herrscht ein wintertrockenes subtropisches Klima mit Temperaturen, die im Winter auf 15 Grad abfallen und im Sommer auf 23 Grad steigen. Östlich der Stadt gibt es sogar einen kleinen Bereich mit tropischem Monsunklima. Dort wird es im Winter nur selten kälter als 20 Grad, im Sommer können 28 Grad erreicht werden.

Cirrhaea dependens bildet ca. 4-7 cm hohe Pseudobulben aus, auf denen jeweils ein einzelnes bis zu 25 cm langes Blatt sitzt. Die Pseudobulben und Blätter erinnern ein wenig an die Gattung Gongora. Die herabhängenden Infloreszenzen entspringen dem unteren Teil der Pseudubulbe und können bis zu 45 cm lang werden und bis zu 20 Blüten tragen. Die Blütenfarbe ist sehr variabel. Sie reicht von Gelbtönen über kräftige Orange- und Brauntöne bis zu sattem Blutrot. Manche sind einfarbig, manche gemustert oder zweifarbig. Die einzelne Blüte ist ca. 4-5 cm hoch und nicht resupiniert, d. h. das Labellum zeigt nach oben. Bei meiner Pflanze konnte ich keinen Duft feststellen. Es soll aber auch duftende Pflanzen geben. Die Blütezeit ist im Frühjahr bis in den Sommer. Neutriebe erscheinen bei meiner Pflanze vom Frühjahr bis in den späten Sommer.