Dendrobium pseudolamellatum
(Foto: Werner Holzmann
Dendrobium pseudolamellatum wurde erst 2010 von Jeffrey James Wood und Anthony L. Lamb in “Malesian Orchid Journal” beschrieben. Es gehört zur Sektion Platycaulon, die nur wenige Arten umfasst.
Alle Pflanzen der Sektion kommen im Tiefland in Gebieten mit relativ konstanter Luftfeuchtigkeit und ganzjährigem Niederschlag vor.
Im Handel wurde Dendrobium pseudolamellatum auch als Varietät purpureum von Den. lamellatum angeboten. In der World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) wird sie aber als eigenständige Art geführt.
Infloreszenz von Dendrobium pseudolamellatum
(Foto: Werner Holzmann)
Dendrobium pseudolamellatum – Pseudobulbe mit Infloreszenzen
(Foto: Werner Holzmann)
Heimat dieser klein bleibenden Orchidee ist die Insel Borneo im südostasiatischen Malaiischen Archipel*. Dort wächst Dendrobium pseudolamellatum epiphytisch im Tiefland in hügeligen Wäldern auf etwa 700 m Höhe. Aufgrund der geografischen Lage beiderseits des Äquators herrscht auf Borneo ein ausgesprochen tropisches Klima mit ganzjährig hohen Durchschnittstemperaturen um 27 °C, einer hohen Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent und hohen jährlichen Niederschlagsmengen, die bis zu 4 000 Millimeter erreichen können.
Charakteristisch für die Sektion Platycaulon sind pattgedrückte Pseudobulben an einem dünnen, runden Stängel, die bei Dendrobium peudolamellatum zum Ende hin etwa 2-2,5 cm breit sind. Die Wuchsform ist aufrecht bis leicht überhängend. Am Ende der ca. 15 bis 20 cm langen Pseudobulbe steht ein einzelnes etwa gleich langes feingeädertes, spitz zulaufendes Blatt. Der Neutrieb zeigt zunächst einen warmen Bronzeton, der sich mit zunehmender Reife in ein Braungrün verändert. Die Infloreszenzen entstehen büschelartig am Ende der belaubten als auch unbelaubten Pseudobulben.
Wie die Knospenfarbe schon erahnen lässt, haben die etwa 1,5 cm großen Blüten auf der Rückseite ein nach außen heller verlaufendes kräftiges Pink, die Innenseite der Blüte ist weissrosa, die Lippe besitzt einen leuchtend grüngelben Fleck.
Neutrieb an Dendrobium pseudolamellatum
(Foto: Werner Holzmann)
Dendrobium pseudolamellatum schiebt einen Blütentrieb am Blattansatz hervor
(Foto: Werner Holzmann)
Meine Kultur
Meine Pflanze ist getopft in mittelgroße Rinde ohne weitere Zusätze und hängt in der begehbaren Vitrine, etwa 30 cm unter der Beleuchtung. Wie man aus der Habitat-Beschreibung schon entnehmen kann, macht Dendrobium pseudolamellatum keine ausgeprägte Ruhezeit durch. Somit wird meine Pflanze durchkultiviert. Durch einen Nebler, der sich mehrmals am Tag einschaltet, herrscht in der Vitrine eine Luftfeuchtigkeit von 60-90 %. Dendrobium peudolamellatum wird jeden Tag mit Osmosewasser besprüht und einmal in der Woche durchdringend gegossen. Es trocknet nie vollständig aus. Wird die Pflanze zu trocken gehalten, bestraft sie das mit Ziehharmonika-Wuchs. Einmal im Monat erhält sie eine Düngergabe von etwa 300 µS. Meistens blüht sie im Herbst und manchmal auch noch einmal im Frühjahr.
Im Sommer liegt die Temperatur in der begehbaren Vitrine zwischen 21 und 28 °C und im Winter bei ca. 15 bis 19 °C.
Meine begehbare Vitrine, in der ich u.a. das Dendrobium pseudolamellatum kultiviere – ein Foliengewächshaus im Innenraum mit künstlicher Beleuchtung und anderer Technik
(Foto: Werner Holzmann)