Dendrobium Jairak Helix – Einzelblüte
(Foto: Thomas Jacob)
Dendrobium Jairak Helix wurde im Jahr 2013 von Kanith Somboonpol, dem Besitzer der thailändischen Orchideengärtnerei Suan Jairak Orchid, bei der RHS (Royal Horticultural Society) zur Registrierung angemeldet. Suan Jairak Orchid hat zahlreiche weitere Hybriden erschaffen, überwiegend aus den Gattungen Cattleya, Vanda, Dendrobium und Tolumnia. Meist tragen sie den Zusatz Jairak im Namen und können dadurch leicht erkannt werden. Auch als “Orchidee der Woche“ hatten wir bereits zwei Tolumnien aus dem Hause Suan Jairak Orchid vorgestellt: Tolumnia Jairak Firm und Tolumnia Jairak Flyer.
Die heute vorgestellte Hybride Dendrobium Jairak Helix ist eine Hybride höherer Ordnung aus insgesamt sieben verschiedenen Naturformen. Der Genpool teilt sich wie folgt auf:
- 50% Dendrobium tangerinum
- 25% Dendrobium antennatum
- 9,38% Dendrobium schulleri
- 6,25% Dendrobium carronii
- 6,25% Dendrobium johannis
- 1,56% Dendrobium tokai
- 1,56% Dendrobium bigibbum var. superbum
Dendrobium Jairak Helix bildet lange Pseudobulben aus, die einen Meter und höher werden können. An den Pseudobulben befinden sich wechselständig angeordnet dunlelgrüne spitz zulaufende Blätter. Die Infloreszenzen können sowohl endständig als auch an allen Nodien entlang der Pseudobulben entstehen. Die Blütenfarbe ist variabel. Gemeinsam haben aber alle Blüten die aufrecht wachsenden, stark gedrehten Petalen, die an die Hörner von Antilopen erinnern.
Habitus von Dendrobium Jairak Helix
(Foto: Thomas Jacob)
Seitenansicht von Dendrobium Jairak Helix
(Foto: Thomas Jacob)
Aufgrund der zahlreichen beteiligten Naturformen kann man keine allgemeingültige Kulturregel ableiten. Wie auch viele andere Hybriden mit mehreren Arten im Genpool scheint Dendrobium Jairak Helix nicht so kompliziert zu sein wie man es von den Spezies aus der Sektion Spatulata, zu der alle Dendrobien mit den Antilopenhörnern gehören, oft liest. Durch die stattliche Größe, die die Pflanzen erreichen können, ist eine Kultur auf der Fensterbank nur bei sehr breiten Fensterbrettern mit hohen Fenstern möglich. Aber im Wintergarten oder auf dem Fußboden in der Nähe eines großen und hellen Fensters bildet Dendrobium Jairak Helix einen echten Blickfang, auch wenn es gerade nicht in Blüte steht.
Meine Pflanze steht im Wohnzimmer direkt an einem sehr hellen, bodentiefen Fenster mit Ausrichtung nach Süden. Durch die Überdachung des Balkons davor ist Dendrobium Jairak Helix aber stets vor direkter Mittagssonne geschützt. Die Temperaturbedingungen sind ganzjährig warm, im Sommer auch sehr heiß. Während des Hochsommers ist die daneben befindliche Balkontüre fast immer geöffnet, sodass eine gute Luftbewegung herrscht und die Temperaturen nachts deutlich kühler sind als am Tag. Im Winter ist der Wohnraum natürlich beheizt und demnach auch angenehm warm.
Ich kultiviere meine Pflanze ohne Ruhezeit und dauerfeucht in einem sogenannten Gießtopf mit Wasserreservoir. Solche Systeme gibt es fertig zu kaufen oder man bastelt sich selbst eines. Wie das geht, hat unser Mitglied Dr. Ernst Avenhaus 2017 (“Die Orchidee” 68(5): 379 – 384) ausführlich beschrieben. Als Substrat nutze ich, wie bei vielen meiner Orchideen, mineralische Stoffe, da sich diese sehr gut dauerfeucht halten lassen, ohne dass sie zu nass werden. Außerdem zersetzen sich mineralische Pflanzstoffe nicht, was bei organischen durch die Dauerfeuchte schnell passiert. Dadurch muss ich auch wesentlich seltener neu topfen, was für Orchideen auch immer Stress bedeuten würde. Mein Dendrobium Jairak Helix ist ausschließlich in Lavagranulat (2 – 8 mm) getopft.
Mein Gießwasser hat eine Leitfähigkeit von ca. 150 – 200 µS/cm. Während der helleren und wärmeren Jahreszeiten, vom Frühjahr bis in den Herbst, gibt es einmal im Monat Dünger, um die Pflanze mit allen wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen zu versorgen. Das Gießwasser fülle ich immer direkt in das Wasserreservoir, die Düngerlösung wird mit einem Sprüher direkt auf das Substrat gesprüht, damit auch alle Stoffe gut an die Wurzeln gelangen. Die fertige Düngermischung hat eine Leitfähigkeit von ungefähr 400 – 500 µS/cm. Wie schon oft erwähnt, dünge ich im Winter gar nicht, da die im Pflanzstoff verbleibenden Nährstoffe reichen, um Dendrobium Jairak Helix gut durch den Winter zu bringen. In den dunkleren und kühleren Monaten fährt die Pflanze ihren Stoffwechsel zurück und verbraucht demnach auch weniger Nährstoffe.
Mit dem Alter werden aus den Pflanzen große Büsche mit zahlreichen Infloreszenzen und einer wirklich beachtlichen Größe, weswegen sie auch gelegentlich in Schauständen bei Orchideenausstellungen zu sehen sind. Doch nicht nur dort bilden sie einen interessanten Blickfang. Ein blühendes Dendrobium Jairak Helix im Wohnzimmer fällt jedem sofort ins Auge – egal ob Orchideenenthusiast oder nicht.
Viel Erfolg beim Kultivieren!
Infloreszenz von Dendrobium Jairak Helix
(Foto: Thomas Jacob)