Coelogyne mooreana f. alba

Coelogyne mooreana f. alba

Coelogyne mooreana f. alba – Blütenfoto
(Foto: Claudia Hanemann)

Autor/in: Claudia Hanemann
Veröffentlicht: 25.01.2021

Coelogyne mooreana wurde 1907 von Robert Allen ROLFE erstbeschrieben und trägt den Namen des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Direktors des Botanischen Gartens von Sidney – Charles Moore. Die Beschreibung der reinweißen Farbform Coelogyne mooreana f. alba wurde im Jahr 2001 von Olaf GRUSS und Jürgen ROETH in unserem Vereinsmagazin „Die Orchidee“ publiziert.

Diese mittelgroße Art kommt in Vietnam auf 1300 bis 2000 Metern unter eher kühlen Temperaturbedingungen vor und hat dicht beieinander wachsende, eiförmige, leicht gefurchte Pseudobulben mit zwei schmalen aufrecht wachsenden, 7-adrigen Laubblättern. Der Blütenstand mit 3 bis 8 duftenden Blüten zeigt sich immer auf einer neu entstehenden Pseudobulbe. Die Pflanze blüht, bevor die Pseudobulbe ausgereift ist. Bei meinen Pflanzen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie ganzjährig blühen können, in der Natur blühen sie wohl bevorzugt im Frühjahr und Sommer.

Coelogyne mooreana f. alba

Coelogyne mooreana f. alba öffnet ihre Blüten nicht vollständig.
(Foto:Claudia Hanemann)

Coelogyne mooreana f. alba

Infloreszenz mit sechs Blüten
(Foto: Claudia Hanemann)

Diese aufgrund ihres beachtlichen Preises eher selten in Kultur befindliche Naturform kann man genau wie die anderen Varianten von Coelogyne mooreana kultivieren.

Meine Pflanze ist seit etwas mehr als 2 Jahren in mittelgrober Rinde ohne Zusatzstoffe getopft, hat in dieser Zeit fünf neue Bulben entwickelt und blüht seit Dezember 2020 bis jetzt zum ersten Mal. Die Pflanze verbringt den Winter im kühl-kalten Treppenhaus am Südfenster. Die Temperaturen sinken in der Nacht auf minimal 5 °C, meist liegen sie bei 8-10 °C. Am Tag erwärmt es sich sehr unterschiedlich je nach Sonnenstunden bis auf 15 °C während der Wintermonate. Coelogyne mooreana besteht nicht auf einer strengen Winterruhe wie z. B. Coelogyne cristata, um blühen zu können. Man sollte die Pflanze auch über den Winter ab und zu ein wenig gießen, allerdings viel seltener als in der warmen Jahreszeit.

Sobald die Temperaturen draußen dauerhaft über dem Gefrierpunkt bleiben, zieht Coelogyne mooreana f. alba zusammen mit ihrer normal gefärbten Schwester auf meinen Ostbalkon. Sie mag die frische Luft und den Wind. Auch Sonne verträgt sie problemlos, daher steht sie immer ganz vorn in der ersten Reihe. Wenn die Tage wieder länger und wärmer werden, ist es an der Zeit, Coelogyne mooreana mehr zu gießen und auch zu düngen. Meine Pflanzen werden im Sommer alle 10 Tage gedüngt (jede 2. Wassergabe), ich fange etwa Anfang März damit an und dünge das letzte Mal je nach Witterung Ende Oktober bis Mitte November. Dabei variiert die Konzentration des aufgedüngten Wassers von 300 µS im Frühjahr über bis zu 750/800 µS im Hochsommer zu wieder 300 µS im Herbst. Im Sommer sollten die Pflanzen niemals austrocknen. Sie haben einen recht hohen Bedarf an Wasser und Nährstoffen. Hinsichtlich Temperatur und Substrat sind sie nicht so wählerisch. Während ich meine Coelogyne mooreana f. alba in Rindensubstrat pflege, wächst die Normalform von Coelogyne mooreana in Lavagranulat problemlos und blüht auch regelmäßig.

Insgesamt erscheint Coelogyne mooreana f. alba nicht komplizierter als die Normalform. Auch die hohen Sommertemperaturen von 40 °C und mehr, die in unserer Region manchmal erreicht werden, toleriert die Pflanze bei ausreichend Wasser und frischer Luft problemlos.

Coelogyne mooreana f. alba

Habitus von Coelogyne mooreana f. alba
(Foto: Thomas Jacob)