Vandachostylis Baby Angel

Vandachostylis Baby Angel

Vandachostylis Baby Angel – Einzelblüte
(Foto:  Thomas Jacob)

Autor/in: Thomas Jacob
Veröffentlicht: 07.03.2022
Synonyme: Neostylis Baby Angel

Vandachostylis Baby Angel – auch unter dem Synonym Neostylis Baby Angel – ist wirklich ein kleiner Engel. Die Blüten, deren Farbe von weiß über pink bis hin zu violett sein kann, wirken wie kleine schwebende Engelswesen. Auch der abendliche Duft ist geradezu himmlisch. Ein wirklich passender Name, den sich der Züchter Takaki O.N. im Jahr 1989 da ausgedacht hat.

Oft schon erwähnte ich in meinem Beiträgen, dass ich ein Faible für Kreuzungen mit Vanda (Syn. Neofinetia) falcata habe. So handelt es sich auch bei Vandachostylis Baby Angel um eine solche Züchtung. Insgesamt gibt Vanda falcata 75% in den Genpool. Die anderen 25% fallen auf Rhynchostylis coelestis. Kein Wunder also, dass die Blüten besonders am Abend so intensiv duften. Eine Eigenschaft, die zweifelsfrei von Vanda falcata vererbt wurde. Auch die Blütenform lässt die Verwandtschaft sofort erkennen, die Elternschaft von Rhynchostylis coelestis lässt sich dagegen nicht wirklich erahnen.

Während Vanda falcata in Japan, Korea und auf den Ryūkyū-Inseln ausschließlich unter kühlen klimatischen Bedingungen wächst, findet man Rhynchostylis coelestis an warmen Standorten in Vietnam, Thailand und Kambodscha. Vanda falcata erlebt in ihrer natürlichen Umgebung nicht nur kühlere, sondern auch viel trockenere Winter mit wenig Niederschlag im Vergleich zu den Standorten von Rhynchostylis coelestis.

Vandachostylis Baby Angel

Habitus von Vandachostylis Baby Angel
(Foto: Thomas Jacob)

Vandachostylis Baby Angel

Seitenansicht der Blüte von Vandachostylis Baby Angel
(Foto: Thomas Jacob)

Getopft habe ich meine Vandachostylis Baby Angel in mittelgroßer Rinde ohne weitere Zuschlagstoffe. Das Substrat sollte auf keinen Fall zu fein sein, damit die Wurzeln nach dem Wässern möglichst schnell abtrocknen können. Bleiben die Wurzeln zu lange feucht oder gar nass, faulen sie, was den Tod der Pflanze bedeuten kann. Besonders im Winter muss dafür gesorgt werden, dass die Wurzeln nur wenige Tage nass sind und zügig abtrocknen. Zu grob sollte man den Pflanzstoff allerdings auch nicht wählen, damit man in den heißen Sommermonaten nicht täglich gießen muss. Mittelgroße Rinde hat sich hierfür sehr gut bei mir bewährt. Nutzt man, wie ich, einen transparenten Topf, sieht man sehr gut, wann wieder gewässert werden sollte. Sobald alle Wassertropfen im Topfinneren verschwunden und die Wurzeln wieder silbrig sind, kann erneut Wasser gegeben werden. Ich persönlich bevorzuge das Tauchen, da sich die Wurzeln dann einmal richtig schön mit Wasser vollsaugen können.

Da die Elternteile in völlig unterschiedlichen Temperaturbereichen – vor allem während der Wintermonate – heimisch sind, ist die Hybride natürlich sehr anpassungsfähig. Man kann sie im Winter gut auf dem Fensterbrett einer beheizten Wohnung kultivieren. Die hohen Temperaturen im Sommer verträgt sie absolut problemlos. Auch mit sehr viel Licht hat meine Pflanze absolut keine Probleme. Die intensive Mittagssonne sollte aber nicht direkt auf die Blätter fallen, da diese sonst verbrennen. Ich selbst kultiviere Vandachostylis Baby Angel ganzjährig an einem hellen Fenster, das nach Westen ausgerichtet ist. Dort ist es sehr hell, aber eben ohne direkte Sonneneinstrahlung während der Mittagszeit. Vom frühen Nachmittag bis zum Sonnenuntergang fällt das volle Sonnenlicht auf die Pflanze.

Gedüngt wird während der Sommermonate alle 14 Tage. Mein Düngerwasser hat dann eine Leitfähigkeit von ungefähr 300 – 400 µS/cm. Während der kühlen Jahreszeit gibt es gar keinen Dünger, da Vandachostylis Baby Angel hier ja ohnehin etwas trockener gehalten wird und der Stoffwechsel der Pflanze dadurch sehr stark herunterfährt. Die über den Sommer im Substrat angereicherten Nährstoffe genügen vollkommen, um die Pflanze gut durch den Winter zu bringen. Natürlich kann im Winter auch mit wärmeren Temperaturen und künstlicher Beleuchtung gearbeitet werden. Dann empfiehlt es sich, auch während dieser Zeit etwas Dünger zu geben. Ich würde aber trotzdem nicht so hoch dosieren wie während der Sommermonate.

Vandachostylis Baby Angel ist wie oben schon erwähnt sehr variabel in der Blütenfarbe. Ich hatte richtig Glück mit meiner Pflanze, die ich als Jungpflanze erworben hatte, ohne zu wissen, wie sie blühen wird. Die intensive Farbe erfreut mich bei jedem Blick.

Viel Erfolg beim Kultivieren!

Vanda falcata

Vanda (Syn. Neofinetia) falcata trägt 75% zum Genpool von Vandachostylis Baby Angel bei
(Foto:  Thomas Jacob)