Trichocentrum stacyi
Trichocentrum stacyi ‘Tengen’ – Nahaufnahme der Blüten
(Foto: Sabine Furtwängler)
Trichocentrum stacyi hat keine Pseudobulben, wie man es von vielen Orchideen kennt. Wasser speichert die Pflanze in ihrem Laub, das im Querschnitt rund ist und wie ein dicker Rattenschwanz konisch zur Spitze zuläuft. Das längste Blatt an meiner Orchidee ist ca. 1,96 Meter lang und hängt – wie für das Laub der Art üblich – nach unten.
Die gelben Blüten sind mit einer rotbraunen Färbung überzogen und haben am Morgen einen sehr starken süßen Duft. Im Sommer 2021 hatten die 22 Blüten an den zwei herabhängenden Infloreszenzen eine Größe von 7 × 8 cm.
Die Pflanze hängt an einer halbschattigen Stelle in der Mitte des Gewächshauses direkt im Luftstrom eines Ventilators. Die Kultur sollte am besten aufgebunden und unter ganzjährig warmen Bedingungen erfolgen. Das Gewächshaus erhält von 07:00 – 19:00 Uhr volle Sonne und wird deshalb beschattet (50%).
Gegossen wird Trichocentrum stacyi einmal in der Woche, allerdings nur an der Rückseite des Korbes. Im Sommer gibt es mehrmals wöchentlich Wasser direkt über die Wurzeln. Drei Wochen lang wird das Gießwasser mit Dünger auf eine Leitfähigkeit von ca. 250 – 300 µS/cm aufgedüngt. In der vierten Wochen erhält die Pflanze nur sehr salzarmes Wasser, damit sich nicht zu viele Salze an den Wurzeln anlagern und diese schädigen.
Alle vier bis sechs Jahre verliert Trichocentrum stacyi sein ältestes Blatt. Daher vermute ich, dass das längste Blatt nächstes Jahr abfallen wird. Mit etwa 1,50 Meter ist das nächstälteste wesentlich kürzer.
Da die Kultur dieser Naturform einige Tücken bereithält – das Laub fault z. B. sehr schnell bei zu feuchten Bedingungen – ist Trichocentrum stacyi eher für erfahrene Orchideenliebhaber geeignet.
Habitus und Einzelblüte von Trichocentrum stacyi – mit diesem Bild nahm die Pflanze auch an der Online-Competition 09/2021 teil.
(Foto: Sabine Furtwängler)