Trichocentrum Lillian Oka – Einzelblüte
(Foto: Thomas Jacob)
Trichocentrum Lillian Oka wurde im Jahr 1982 in das Register der Royal Horticultural Society (RHS) eingetragen. Dort angemeldet wurde es von Jon Oka, der zahlreiche Hybriden bei der RHS registrieren ließ. Oft wird die Hybride unter dem Synonym Oncidium Lillian Oka angboten. Beide Elternteile werden in der WCSP (World Checklist of Selected Plant Families) unter Trichocentrum geführt. Da Trichocentrum Lillian Oka eine Primärhybride ist, sind lediglich zwei Naturformen am Genpool beteiligt:
- 50% Trichocentrum stacyi
- 50% Trichocentrum lanceanum
Die Hybride hat herabhängende riemenförmige und sehr dickfleischige Blätter, die als Wasserspeicher für trockenere Phasen dienen und bis zu 30 cm lang werden. Beide Elternarten wachsen in Südamerika unter warmen Temperaturbedingungen, wobei Trichocentrum lanceanum auch an kühleren Standorten angetroffen werden kann. Niederschläge gibt es das ganze Jahr hindurch, im Sommer regelmäßig, im Winter deutlich reduziert. Das Habitat trocknet durch die hohe Luftfeuchtigkeit und den Morgentau aber niemals vollständig ab.
Habitus von Trichocentrum Lillian Oka
(Foto: Thomas Jacob)
Die Blüte von Trichocentrum Lillian Oka im Größenvergleich mit meiner Hand
(Foto: Thomas Jacob)
Meine Pflanze erwarb ich bereits aufgebunden auf eine Tonröhre, die mit Wasser befüllt werden kann. Der Ton saugt sich damit voll und versorgt die Wurzeln, die sich an der Tonröhre festhalten. Dadurch werden sie niemals zu nass, haben aber immer eine gleichmäßige Feuchtigkeit zur Verfügung. Sowohl die Wurzeln wie auch die Pflanze selbst reagieren bei zu nasser Kultur sehr schnell mit Fäulnis – besonders bei niedrigen Temperaturen. Bei großer Hitze scheint Trichocentrum Lillian Oka aber auch mehr Feuchtigkeit zu vertragen. Durch das weit herabhängende Laub ist eine aufgebundene Kultur sehr zu empfehlen. Ich habe es zwar nicht getopft versucht, vermute aber, dass die Pflanze durch ihr Gewicht aus dem Topf fallen würde. Auch die oben erwähnte negative Reaktion auf zu viel Feuchtigkeit spricht für eine aufgebundene Kultur, da die Wurzeln zügig abtrocknen, wenn sie beim Gießen zu nass wurden.
Trichocentrum Lillian Oka sollte auf jeden Fall unter warmen Temperaturbedingungen gehalten werden. Auch wenn Trichocentrum lanceanum am Naturstandort teilweise niedrigeren Temperaturen ausgesetzt ist, habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei zu niedrigen Temperaturen das Laub am Ansatz schnell fault und dann abstirbt, wenn es versehentlich nass wurde. Unter warmen Bedingungen (mindestens 18 °C) konnte ich noch keine Fäulnis feststellen.
Gegossen wird, sobald die Tonröhre leer ist. Wenn die Pflanze auf Kork oder anderen Materialen aufgebunden wird, sollten die Wurzeln im Sommer täglich besprüht werden. Im Winterhalbjahr reicht dann zwei- bis dreimal wöchentlich. Mein Gießwasser hat eine Leitfähigkeit von ca. 150 µS/cm. Einmal im Monat gibt es etwas Orchideendünger. Das Düngerwasser hat dabei eine Leitfähigkeit von rund 300 µS/cm.
Mein Trichocentrum Lillian Oka hängt in der Nähe eines sehr hellen und großen Fensters mit Ausrichtung nach Westen. Bis zum späten Nachmittag ist es dort schattig, aber nicht dunkel. Erst danach treffen die Strahlen der untergehenden Sonne auf die Blätter der Pflanze. In den Wintermonaten von Dezember bis Februar hänge ich sie an die andere Seite des Fensters, wo sie am frühen Nachmittag volles Sonnenlicht erhält.
Die auffallend gelben Blüten mit der intensiven rotbraunen Zeichnung sind sehr fest, fast wachsartig, halten mehrere Wochen und duften blumig frisch.
Viel Erfolg bei der Kultur!
Infloreszenz von Trichocentrum Lillian Oka
(Foto: Thomas Jacob)