Schoenorchis fragrans
Schoenorchis fragrans – Nahaufnahme der Blüten
(Foto: Thomas Jacob)
Eine der allerersten Orchideen, die in meine Orchideenvitrine einzog, war eine Pflanze von Schoenorchis fragrans, deren Laub mich schon beim Erwerb hat etwas stutzen lassen. Die Blätter wuchsen offener und weiter, als ich es bisher bei Schoenorchis fragrans gesehen hatte, auch die Blattspannweite war etwas größer. Wie bereits berichtet entpuppte sich die Pflanze als Schoenorchis phitamii was nicht so schlimm war, denn ich hatte bereits eine zweite Pflanze erworben, deren Habitus auch dem der mir bekannten Schoenorchis fragrans entspricht.
Nun ist es endlich so weit. Die Pflanze hat Blüten und diesmal spricht alles für Schoenorchis fragrans, denn die kleinen Blüten duften auch, wie der Name der Art bereits verrät.
Habitus von Schoenorchis fragrans im Größenvergleich mit meinen Fingern
(Foto: Thomas Jacob)
Seitenansicht der Infloreszenz von Schoenorchis fragrans
(Foto: Thomas Jacob)
Meine Schoenorchis fragrans ist auf ein sehr kleines Stück Korkrinde aufgebunden und hängt an einer sehr hellen Stelle im Terrarium. Die Lichtmenge beträgt dort ca. 35 000 Lux. Als Unterlage dient eine minimale Menge Sphagnum-Moos zwischen Korkrinde und Wurzeln. In mehreren Quellen las ich, dass man keinesfalls zu viel Moos verwenden sollte, damit die Wurzeln schnell abtrocknen können, da diese wohl recht schnell faulen, wenn sie dauerhaft zu feucht sind.
In der Nähe von Schoenorchis fragrans laufen alle zwei Stunden drei kleine PC-Ventilatoren für 15 Minuten. Dadurch ist die Pflanze einer ständigen Luftzirkulation ausgesetzt und die Wurzeln trocknen zügig nach dem Wässern ab. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 95% direkt nach dem Beregnen und ca. 60%, wenn die Ventilatoren gerade in Betrieb waren.
Die Beregnungsanlage macht die Pflanze nicht triefend nass, aber sie überzieht die gesamte Pflanze achtmal am Tag mit feinen Tröpfchen. Fast täglich wird Schoenorchis fragrans zusätzlich mit einem Handsprühgerät einmal richtig nass gemacht – wenn ich die Zeit habe. Manchmal sprühe ich auch mehrere Tage hintereinander nicht zusätzlich. Dies scheint kein Problem zu sein, da sie ja regelmäßig Feuchtigkeit erhält.
Gedüngt wird das ganze Jahr über, da ich durch die sehr helle künstliche Beleuchtung dafür sorge, dass Schoenorchis fragrans ihren Stoffwechsel das ganze Jahr hindurch hochhält. Alle 10 – 14 Tage gibt es Düngerwasser mit einer Leitfähigkeit von ca. 150 µS/cm über ein Handsprühgerät. Die Beregnungsanlage versprüht nur sehr salzarmes Regenwasser, das eine Leitfähigkeit von ca. 20 µS/cm hat.
Die Temperaturbedingungen sind ganzjährig sehr warm. Die niedrigsten Temperaturen erreiche ich in den Winternächten mit teilweise nur noch 15,5 – 16 °C. In warmen Sommernächten fällt das Thermometer nicht unter 24 °C. Tagsüber variieren die Temperaturen von 24 °C im Winter bis über 30 °C im Sommer.
Es ist einfach faszinierend, welche kleinen Wunder die Natur für uns bereithält!
Viel Erfolg beim Kultivieren!
Seitenansicht von Schoenorchis fragrans
(Foto: Thomas Jacob)