Cattlianthe Portia ‘Baronesa-Weiherblau’, Einzelblüte
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)
Mein blaues Wunder – Cattlianthe Portia
Cattlianthe Portia (Synonym Cattleya Portia) ist eine Primärhybride. Sie entstand in der berühmten Orchideengärtnerei Veitch & Sons in Chelsea und Exeter, England, auch als Veitch Nurseries bezeichnet, und wurde im Jahr 1897 in “Sander’s List of Orchid Hybrids” (heute “The International Orchid Register” der Royal Horticultural Society – RHS) registriert.
Die Elternpflanzen sind Guarianthe bowringiana (Synonym Cattleya bowringiana) und Cattleya labiata. An der Blüte lässt sich deutlich die Dominanz von Guarianthe bowringiana erkennen, obwohl auch einige Merkmale auf Cattleya labiata hinweisen.
Die Hybride ist recht wüchsig, außerordentlich robust und durchaus blühfreudig.Die Länge der Pseudobulben meiner Pflanze beträgt 35 cm. Terminal tragen diese, vorausgesetzt es handelt sich um kräftige Exemplare, bis zu sechs Blüten an den langen Infloreszenzen.
Der Klon Cattlianthe Portia ‘Baronesa-Weiherblau’ blühte bei mir im vorigen Jahr mit je sechs Blüten an den beiden Neutrieben – so viele wie noch nie. Sie betören durch ihre zarten Blautöne, die man bei Cattleya-Hybriden recht selten findet. Dieses helle Blauviolett wird möglicherweise von Cattley labiata var. coerulea vererbt. Die Knospen hatten sich ohne Hilfe durch die jeweils doppelte Blütenscheide geschoben.
Cattlianthe Portia ‘Baronesa-Weiherblau’, »Wurzelkragen«
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)
Cattlianthe Portia ‘Baronesa-Weiherblau’, Pflanze zum Fotografieren im Garten
(Foto: Dr. Ernst Avenhaus)
Die Pflanze wächst bei uns seit Jahren in ZeoLaBim*. Sie wird einmal im Monat gegossen (750 µS/cm) und steht monatlich 15 Tage lang trocken. Zur Blüteninduktion sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.
In den Garten kommt die Pflanze nie. Daher sind die Blätter ihrer Neutriebe makellos. Der bereits über den Topfrand hinausragende »Wurzelkragen« wie im Bild unten verlangt allerdings nach Umpflanzen.
Meine Aufzeichnungen sprechen von einer Blühdauer von etwa vier bis fünf Wochen.
Im November 2005 hatte ich sie als Jungpflanze (Meristem) von Herrn Hennis sen., Orchideengärtnerei Wilhelm Hennis Orchideen in Hildesheim, geschenkt bekommen. Er saß damals gerade beim Umpflanzen und meinte dazu, sie käme sicher einmal für eine Auszeichnung durch den Bewertungsausschuss der D.O.G. in Betracht. Im Jahr 2019 erhielt sie dann tatsächlich eine Bronzemedaille.
Auch 2020 hatte sie sich extra für unsere Bewertungssitzung im November in Nürnberg hübsch gemacht, aber leider musste diese coronabedingt ausfallen.
*ZeoLaBim – Der Handelsname kann bei der Redaktion erfragt werden.