Paphiopedilum Ho Chi Minh – Einzelblüte
(Foto: Thomas Jacob)
Vor etwas über einem Jahr sah ich im Online-Shop eines deutschen Orchideengärtners eine kräftige adulte Pflanze von Paphiopedilum Ho Chi Minh, das ich schon lange Zeit suchte. Die Eltern der Hybride sind Paphiopedilum delenatii und Paphiopedilum vietnamense. Da auch der Preis stimmte, durfte sie natürlich sofort bei mir einziehen.
Nach etwas weniger als einem Jahr ist die Pflanze nun erblüht – direkt mit zwei Infloreszenzen, die aber leider nur sehr kurz zusammen blühten und ich dabei leider verpasste ein Foto zu schießen…
Paphiopedilum Ho Chi Minh – Habitus
(Foto: Thomas Jacob)
Die Blüte von Paphiopedilum Ho Chi Minh im Größenvergleich mit meinen Fingern
(Foto: Thomas Jacob)
Für die Kultur meines Paphiopedilum Ho Chi Minh habe ich mich für einen Topf mit Bewässerungssystem entschieden. Diese Töpfe gibt es bereits fertig zu kaufen. Sie können aber auch selbst hergestellt werden, wie unser langjähriges Mitglied Dr. Ernst Avenhaus bereits in unserer Zeitschrift beschrieben hat. Durch einen Docht, der einen Wassertank und den Topf miteinander verbindet, wird das Substrat dauerhaft feucht gehalten, ohne dabei zu nass zu werden. Damit das Wasser im Tank nicht faulig wird, sollte es regelmäßig gewechselt werden. Ich erledige das alle zwei bis drei Wochen. Die Leitfähigkeit meines Gießwassers beträgt lediglich 30 µS/cm, da ich ausschließlich Regenwasser verwende.
Während der Sommermonate wird ungefähr alle vier Wochen mit einem speziellen Orchideendünger gedüngt. Das Wasser hat dann eine Leitfähigkeit von ca. 350 – 400 µS/cm und wird nicht einfach in den Tank gefüllt, sondern mit einer Wasserspritze direkt auf das Substrat gegeben. In den Wintermonaten dünge ich gar nicht, da der Stoffwechsel der Pflanzen durch die wenigen Stunden Tageslicht so weit herunterfährt, dass die im Pflanzstoff angereicherten Düngerreste genügen.
Bei der Wahl des Substrats habe ich mich bei der hier gezeigten Pflanze für Colomi entschieden, ein speziell für Frauenschuhorchideen entwickelter mineralischer Pflanzstoff. Natürlich ist auch die Kultur in Rindensubstrat-Mischungen, Steinwollwürfel oder Moos möglich. Hier muss jeder für sich entscheiden, womit er am besten klarkommt und wie viel Zeit er für die Kultur aufbringen kann.
Paphiopedilum Ho Chi Minh steht in zweiter Reihe an einem sehr hellen Fenster, das nach Süden ausgerichtet ist. Wenn die Sonne zur Mittagszeit im Sommer sehr hoch steht, erreichen ihre Strahlen die Pflanze nicht. Am Vormittag und Nachmittag, wie auch in den Wintermonaten, erreichen die Sonnenstrahlen aber mein Paphiopedilum Ho Chi Minh. Schattiert habe ich bisher nicht und die Pflanze scheint es gut zu vertragen. Aber auch schattigere oder schattierte Plätze sollten ihr genügen. Die Temperaturbedingungen in meinem Kulturraum liegen im Sommer im sehr warmen bis heißen Bereich, in den Wintermonaten sind sie eher temperiert bis warm.
Paphiopedilum Ho Chi Minh ist eine absolut fensterbanktaugliche Kreuzung mit tollen Blüten, die alle Blicke auf sich ziehen.
Viel Erfolg beim Kultivieren!
Paphiopedilum Ho Chi Minh – Profilansicht
(Foto: Thomas Jacob)