Aerangis hildebrandtii
Aerangis hildebrandtii – Detailansicht der Infloreszenzen
(Foto: Thomas Jacob)
Aerangis hildebrandtii zog im Frühjahr 2023 in meine damals noch recht neue Orchideenvitrine ein. Die extrem kleinen orangefarbenen Blüten, die wie winzige Perlen an den langen herabhängenden Infloreszenzen »aufgefädelt« sind und auch noch blumig duften, fand ich schon lange sehr schön. Vor einigen Jahren startete ich bereits einen Versuch Aerangis hildebrandtii getopft auf der Fensterbank zu kultivieren. Leider war er damals nicht von Erfolg gekrönt. Ich fand kein gutes Gleichgewicht zwischen Feuchtigkeit und Abtrocknen. Entweder waren die Blätter dehydriert oder die Wurzeln begannen zu faulen, weil das Substrat zu nass war.
In der Vitrine, dachte ich mir, müsste das deutlich leichter funktionieren. Durch das stets feuchte Mikroklima sollte Aerangis hildebrandtii sehr gut aufgebunden kultiviert werden können. So trocknen die Wurzeln zwischen den regelmäßigen Wassergaben schnell ab. Also besorgte ich mir eine neue Pflanze, die nun erstmalig bei mir erblüht ist.
Seitenansicht von Aerangis hildebrandtii
(Foto: Thomas Jacob)
Größenvergleich von Aerangis hildebrandtii mit meiner Hand
(Foto: Thomas Jacob)
Meine Aerangis hildebrandtii ist auf ein Stück Holz mit ganz wenig Sphagnum-Moos als Unterlage aufgebunden und hängt an einer hellen Stelle im Terrarium. Die Lichtmenge beträgt dort ca. 25 000 Lux.
In der Nähe der Pflanze laufen alle zwei Stunden drei kleine PC-Ventilatoren für 15 Minuten. Dadurch ist die Pflanze einer ständigen Luftzirkulation ausgesetzt und die Wurzeln trocknen nach dem Wässern zügig ab. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 95% direkt nach dem Beregnen und ca. 60%, wenn die Ventilatoren gerade in Betrieb waren.
Die Beregnungsanlage macht die Pflanze nicht triefend nass, aber sie überzieht die gesamte Pflanze achtmal am Tag mit feinen Tröpfchen. Fast täglich wird Aerangis hildebrandtii während der warmen Jahreszeit zusätzlich mit einem Handsprühgerät einmal richtig nass gemacht – wenn ich die Zeit habe. Manchmal sprühe ich auch mehrere Tage hintereinander nicht zusätzlich. Dies scheint kein Problem zu sein, da sie ja regelmäßig Feuchtigkeit erhält. Besonders während der Wintermonate sprühe ich nur gelegentlich zusätzlich mit dem Handsprühgerät.
Gedüngt wird das ganze Jahr, da ich durch die sehr helle künstliche Beleuchtung dafür sorge, dass Aerangis hildebrandtii ihren Stoffwechsel das ganze Jahr hindurch hochhält. Alle 10 – 14 Tage gibt es Düngerwasser mit einer Leitfähigkeit von ca. 250 µS/cm über ein Handsprühgerät. Die Beregnungsanlage versprüht nur sehr salzarmes Regenwasser, das eine Leitfähigkeit von ca. 20 µS/cm hat.
Die Temperaturbedingungen sind ganzjährig warm. Die niedrigsten Temperaturen erreiche ich in den Winternächten mit teilweise nur noch 15,5 – 16 °C. In warmen Sommernächten fällt das Thermometer nicht unter 24 °C. Tagsüber variieren die Temperaturen von 24 °C im Winter bis über 30 °C im Sommer.
Ich freue mich wirklich sehr, dass ich nun einen Weg gefunden habe die Art zu kultivieren. Inzwischen bildet die Pflanze auch drei Neutriebe aus, es könnte also nicht allzu lange dauern, bis zahlreiche Infloreszenzen an der Pflanze herunterhängen.
Viel Erfolg beim Kultivieren!
Aerangis hildebrandtii – Habitus
(Foto: Thomas Jacob)