Die beiden brasilianischen Botaniker Marcos Antonio CAMPACCI und Roberto Anselmo KAUTSKY veröffentlichten in Orquidário 7(4): 136 (1993) einen Beitrag, in dem sie Maxillaria schunkeana erstmalig beschrieben und gaben ihr den bis heute gültigen Artnamen. Im Jahr 2007 wurde sie in einer Veröffentlichung in die Gattung Brasiliorchis überführt und vier Jahre später in die Gattung Bolbidium. Beide Überführungen haben sich bis heute allerdings nicht durchgesetzt. Zwar laufen sie als Synonyme bei KEW´s World Checklist of Selected Plant Families (WCSP), aber sie finden bei Züchtern und Orchideen-Enthusiasten nur selten bis gar nicht Verwendung.
Beheimatet ist Maxillaria schunkeana ausschließlich in Espírito Santo, einem Bundeststaat im südöstlichen Brasilien. Sie kommt dort auf Höhen zwischen 600 und 700 Metern über dem Meeresspiegel vor. Die Temperaturen im Winter können dort sehr kühl werden, die Sommer sind sehr heiß. Eine ausgeprägte Trockenzeit gibt es im Süden von Espírito Santo nicht. Je nach Standort der Pflanzen gibt es entweder gar keine Trockenzeit oder aber eine sehr schwach ausgeprägte. Maxillaria schunkeana wächst epiphytisch in küstennahen Regenwäldern, meist auf Bäumen aufsitzend, und ist nur selten der vollen Sonne ausgesetzt.
Die Pflanzen sind eher kleinwüchsig und bilden kleine, zylindrische Pseudobulben aus, die circa. 3-5 cm hoch und jeweils mit zwei festen, spitz zulaufenden Blättern besetzt sind. Die Blätter erreichen eine Länge von 5-7 cm. An der Basis der Pseudobulben entspringen meist im Frühjahr kurze Infloreszenzen, die jeweils eine einzelne nur 1,5-2 cm breite Blüte tragen, die je nach Lichteinfall blutrot bis fast tiefschwarz wirkt. Die Blüten überragen die Pseudobulben gerade so, verstecken sich aber zwischen dem Laub.
In den wärmeren Monaten dünge ich mein Wasser auf einen Leitwert
von ca. 150-200 Mikrosiemens auf. Viel mehr sollte es nicht sein, da
die feinen Wurzeln von Maxillaria schunkeana sehr
salzempfindlich sind und bei höheren Düngergaben „verbrennen“.
Das Salz verstopft die Poren des Velamens und die Wurzel wird braun
und stirbt ab. Gelegentlich spüle ich den Topf auch mit klarem
Wasser ohne Dünger durch, um ein Versalzen des Substrats zu
vermeiden.
Im Sommer kann Maxillaria schunkeana auch sehr gut
an einem schattigen Platz im Garten oder auf dem Balkon gepflegt
werden. Da sie Temperaturschwankungen und Luftbewegung mag, sorgt ein
Aufenthalt im Freien dafür, dass sie gesund und kräftig wächst und
jedes Jahr mehr Blüten trägt. Nur direkte Mittagssonne sollte im
Sommer auf jeden Fall vermieden werden. Im Winter verträgt sie auch
die Mittagssonne.
Die fast schwarzen Blüten ziehen alle Blicke auf sich. Eine wirklich tolle Naturform, die durch ihre geringe Größe in jeder Orchideensammlung Platz findet! Viel Erfolg beim Kultivieren!